Dienstag, 31. Juli 2012

walzer für niemand

leider habe ich von fräulein hunger keine wirklich guten aufnahmen gefunden - aber sie singt mich ab und an ins glück ... lohnende kostproben der monday's ghost sind zum beispiel "shape" oder "round and round" (von walzer für niemand ganz zu schweigen): http://www.sophiehunger.com/music

Donnerstag, 12. Juli 2012

am rhein



nach dem unschönen besuch des ersten stecknadelortes grillten wir im garten meiner freundin pe direkt am rhein. ich müsste lügen, wenn ich sagen würde, dass das nicht schön war ...

mein ländle





der schock sitzt immer noch tief - in worten wollte diese anstehende veränderung noch gar nicht raus: ich werde mein ländle verlieren. nach entsetzten nächten vor google-maps und der suche nach alternativen füllte sich die liste zwar langsam mit pluspunkten auf dem inneren flipchart, aber der bauch zieht noch lange nicht mit. vor einigen monaten schon rief der mann mich eines abends an und berichtete mir von einer angebotenen beförderung. zwei sätze reichten und meine tränen flossen. wie ungerecht! dem mann widerfährt die honoration von 20 jahren arbeit, eingeleitet durch menschen, die ihn seit 20 jahren kennen, und mich überwältigt negatives. ich wusste sofort, dass eine zusage den umzug ins rheinland bedeutet.

jeder hat mich damals vor den schwaben gewarnt. alle geizig, humorlos und unnahbar. ich bin mit meiner rosaroten brille runtergezogen und fand alles geil: schöne landschaft, weinberge, besseres wetter, hohe lebensqualität, tolle kulturelle veranstaltungen in jedem kaff, leckeres essen und echt nette schwaben. so wie die menschen überall doof oder toll sein können. komme ich von einem rheinischen ausflug zurück, denke ich spätestens nach der autobahnabfahrt: "hach, mein ländle". zweite heimat und vor allem seit dreizehn jahren ganz bewusste wahrnehmung eines glücksgefühls. ich hätte nicht gedacht, dass eine bestimmte gegend eine so große auswirkung auf mein wohlbefinden haben kann.

jetzt gilt es zum schulwechsel der tochter in einem jahr einen mittelweg zu finden. flach sollte es nicht sein. der mann sollte akzeptable wege zur arbeit haben (und er ist da schon sehr entgegenkommend schmerzfrei), ich spekuliere auf einen wechsel in die niederlassung meines mülltütenblauen unternehmens und eine anständige schule sollte auch in der nähe sein. ich habe letztens eine statistik gelesen, in der in einigen bundesländern (wie berlin, sachsen & baden-württemberg) hochbegabte kinder zwischen 40 und 80% angemessene förderungs-chancen haben. in nrw blieben 0,9% übrig. das lässt würgen.

wie auch immer. die erste stecknadel in google-maps steckte in einem bergischen ort, der ideal erschien und der nach einem kurzen besuch entsetzen erzeugte. schönreden half nicht - da kann man nicht leben! da war die rheinebene schon fast wieder eine wohltat. die zweite stecknadel steckt. einige minuten vom rhein entfernt, eine viertelstunde vom bergischen land, oma und engste freunde und bekannte um die ecke. vielleicht ein häuschen zur miete mit garten. interessante schule. viel positives. aber wie soll ich ohne unseren apfelgarten sein? ohne diesen herrlichen ort zwischen provinz, weinbergen und großstadt, ohne die liebgewonnenen alltagsmenschen? ohne maultaschen, schupfnudeln, wurschtknöpfle und schwäbische backwaren? isch sachet ja: dä bauch zieht no lang nich mit ...