Sonntag, 28. Februar 2010

wolkennacht in vollmondpracht

der titel ist von der tochter ;-) ohne stativ, aber trotzdem schön ...



beschnittenes

wir haben gestern fast acht stunden lang apfelbäume beschnitten. erst zögerlich, brav nach den aufzeichnungen der letzten unterweisung, dann beherzt radikal. an unseren alten bäumen ist jahrzehntelang nichts getan worden, die hatten es richtig nötig. ich war froh, den mann mit einer schicken schnittschutzausrüstung bedacht zu haben und aus allen gärten hörte man es knattern und sah man männer in leuchtenden hosen und helmen. wir bemerkten gar nicht, wie schnell die zeit verging - waren am ende fix und fertig und ziemlich zufrieden ... und sind jetzt so neugierig, wie die bäume bald frisch treiben werden!



Freitag, 26. Februar 2010

bookcrossing

endlich gibt es eine soziale möglichkeit, seine gelesenen bücher unters volk zu bringen ...

waschweiber

ich feiere heute den letzten tag kurzarbeit. nächsten monat wird nur noch resturlaub abgebaut. ein guter morgen. ich brachte die tochter zu fuß zur schule und traf auf dem rückweg beim supermarkt nacheinander drei nette bekannte, mit denen ich lange pläuschchen hielt. fühlte mich wie ein waschweib. die sonne schien und zu hause gab es zur tageszeitung laugencroissant mit freundins selbstgemachter aprikosenmarmelade und einem cappuccino. quasi ein wiedergutmachvormittag für den gestrigen tag ...

durch den wind

zur zeit gibt es in meinem leben drei baustellen, die mir entsprechend nahe gehen. ich bin durch den wind. montag geht für die tochter der versuch mit der zweiten klasse los und wir sind beide sehr aufgeregt. sie, weil sie nicht richtig weiß, was auf sie zukommt und ob sie das schaffen wird und ich, weil ich sehe, dass so viel davon abhängen wird. wir müssen viel nachholen - was auch laut lehrerin für sie definitiv zu schaffen ist - und sie wird das erste mal eine konkurrenzsituation spüren und neues lernen. bestenfalls führt das zu einer motivationssteigerung. ich hoffe sehr darauf und bin trotzdem auch besorgt, ob alles so laufen wird, wie es sollte.

die andere sache, die mich durcheinanderbringt, ist der arbeitsplatzverlust und die damit verbundenen situationen. ich habe mich längst arbeitslos gemeldet und bin auf angenehme beamten getroffen. bei meinem jetzigen arbeitgeber fragte ich bereits nach einem zwischenzeugnis, auf das ich mich fast freute. ich habe meine sache gut gemacht. als ich es dann auspackte, verschlug es mir die sprache: man wollte eine gute mitarbeiterin, die man eigentlich lieber gehalten hätte, mit einem mittelmäßigen zeugnis nach hause schicken. tolle vorgehensweise, wie sich dann herausstellte. der kleine chef musste ein multiple choice formular für die personalabteilung ausfüllen, in dem ein sehr gut ausschließlich für absolute fehlerfreiheit und überqualifikation vergeben werden konnte. eine super grundlage! was die personalabteilung dann daraus gemacht hat, ist ein zeugnis, das in keiner weise aus der bewerbungsmappe heraussticht. so etwas habe ich noch nicht erlebt und ich bin nachhaltig schockiert. mittlerweile sind wir bei der zweiten änderung und die personalleiterin wird sich wünschen, dass ich nie mehr wiederkomme ...

gestern hatte ich dann eines der raren vorstellungsgespräche im amt der nachbargemeinde und habe meine doch ab und an vorhandene souveränität am empfangsschalter abgegeben. normalerweise habe ich keine große angst vor solchen gesprächen und komme ganz authentisch rüber. gestern war ich extrem aufgeregt, errötete fein und faselte dummes zeug. was die anderen denken, ist dabei fast zweitrangig, am schlimmsten ist das gefühl der scham vor sich selbst. dieses gefühl hat mich den ganzen tag begleitet und gehört mit zu den fiesesten in der großen palette an emotionen. dumm gelaufen. schaltzentralenaussetzer. eben durch den wind.

Mittwoch, 17. Februar 2010

na, herr m ...

wird denn ab heute wieder entsagt? fragt sich die dschain und führt ihr mit perlendem sprudel gefülltes wasserglas zu mund ...

gefeiertes

auf der fahrt ins oberbayerische kippte wie üblich irgendwann mein kopf zur seite und wippte sich in den tiefschlaf. als ich verspannt erwachte, war ich erschrocken - ich sah sonne! und berge und gefrorenes wasser. da hatte sich der freund ein idyllisches plätzchen ausgesucht: wir feierten und nächtigten am sylvensteinstausee, fackelwanderung durch den schnee inclusive. zwei darbietungen an dem abend fand ich besonders beeindruckend. da die frau des gastgebers lateinamerikanische trommeln spielt, beschallten uns nach dem essen fünfzehn ihrer freunde mit großen trommeln im samba-stil. was für ein volumen! man konnte sich den rhythmen nicht entziehen, selbst die ältesten wurden mitgerissen. die tochter fand ich nachher weinend und zusammengekauert in einer ecke im flur - sie war schon müde und die lautstärke hat sie richtig mürbe gemacht ...

die andere darbietung war an schrecken nicht zu überbieten. eine füllige selbsterfahrungsdame wollte es sich nicht nehmen lassen, dem gastgeber ein ordentliches ständchen zu singen. mutig, mutig: sie konnte weder gitarre spielen, noch texten oder singen und wisperte ihre lieder, ohne einen ton zu treffen. das war die selbstüberschätzung in person, völlig von sich überzeugt. sie würde sich gut in einer dieser casting-shows machen ...



Freitag, 12. Februar 2010

bedenken

och nö. es ist ja ganz fluffiger, wunderbarer schnee, aber was machen jetzt die schneeglöckchen, die ich bereits in nachbars garten entdeckt habe? es hört nicht auf zu schneien. und ich möchte morgen nicht stundenlang in wolldecken eingepackt auf der autobahn richtung bayern stehen, obwohl wir schon längst dort unten mit unserem guten freund in seinen fünfzigsten geburtstag feiern sollten ...

Mittwoch, 10. Februar 2010

hut ab

die tochter macht sich nicht sehr gut in der schule. sie mag ihre lehrerinnen und mitschüler, stört wenig, macht aber kaum mit und träumt sich weg. zu hause wurden die aufgaben mehrfach verweigert. zuletzt habe ich zeternd fräulein rottenmeier gespielt und plötzlich hatte sie kurzzeitig spaß dabei. einerseits dränge ich auf anpassung und konformität, andererseits tut sie mir leid, da sie sich mit diesem für sie öden kinderkram quält.

da die klassenlehrerin kurz nach der einschulung langfristig erkrankte, bekam die klasse eine feste vertretungslehrerin. ich habe nicht erwartet, dass sich jemand über die tochter solche gedanken macht, ständig rücksprache mit mir hält und von sich aus mit der rektorin ein abkommen trifft, es die tochter in der zweiten klasse versuchen zu lassen. ich bin schwer beeindruckt. vor der einschulung war ich voller sorgen. diese sorgen verwandeln sich in handfeste gespräche und gemeinsame lösungsfindungsprozesse - besser kann es in diesem fall nicht laufen! es gibt also von den schulen nicht nur negatives zu berichten und an dem positiven sind wie überall interessierte menschen beteiligt, die sich kümmern, anstatt die dinge irgendwie laufen zu lassen. hut ab!

Dienstag, 9. Februar 2010

never ending ...

heute nacht habe ich von läusen geträumt. um ein uhr dreiundzwanzig erlöste mich ein kurzes erwachen von einem gewimmel in ameisenhaufenqualität. wenn ich morgen noch eine larve in tochters haaren finde, hole ich den bunsenbrenner ...

Freitag, 5. Februar 2010

welt im ohr

der mann hat wieder etwas erworben. er hielt ein kleines internetradio für die küche für unumgänglich - ich war ohne bisher eigentlich nicht wirklich unglücklich. jetzt wechseln sich in der küche gerade voller euphorie rheinische, indische und jazz-sender miteinander ab. wo ist mein saree! ich habe viel spaß ... für weitere interessante sender-tipps bin ich jederzeit dankbar!

date

vor einiger zeit war sich die tochter sehr sicher, später einmal e zu heiraten. als ich sie darauf hinwies, dass e ein mädchen sei, antwortete sie: "nein, e ist kein mädchen, alle halten sie für einen jungen". e ist definitiv ein mädchen, allerdings der kerl unter den weiblichen zwillingen.

vorgestern wurde schulfreund m zu uns eingeladen und ich war fast ein bisschen überrascht, dass er überhaupt lust hatte zu kommen. in dem alter sind kleinere mädchen nicht unbedingt das coolste, das sich ein junge vorstellen kann. in der schule hängt bereits ein selbstbildnis der tochter, die als einzige zwei köpfe auf das bild gemalt hat: sich selbst in einer aura von mitgefühl und daneben m, der sich kurz vorher irgendwo blutig angeschlagen hatte. bevor er bei uns eintraf, befragte mich dich tochter noch, was sie denn interessantes für jungs in ihrem zimmer hätte. die beiden waren in der tat dann sehr zufrieden miteinander. m ist echt nett.

Montag, 1. Februar 2010

ich muss nölen

ich vermisse die sonnigen tage in diesem schnee-winter! will meistens gar nicht so recht raus in dieses triste schneegestöber. sonne bitte! oder frühling her!

verspieltes

als jugendliche musste man mich zu geselligen spieleabenden förmlich zwingen, obwohl ich dann meistens doch ziemlich viel spaß hatte. für mich war das vertane zeit. alles andere war wichtiger: reden, diskutieren, tanzen, musik hören, essen und trinken. ich habe fast den eindruck, dass ich nicht mehr so diskussionswütig bin (obwohl ich mich über vieles doch noch sehr kräftig aufregen kann). das meiste ist mit den jahren ausdiskutiert. jetzt habe ich endlich zeit zum spielen! ich gestehe: es fängt an, mir einen mörder-spaß zu machen. und die tochter kann man dabei auch schon richtig gut ins boot holen ...