Dienstag, 31. März 2009

verranzt

gestern haben wir tochters ersten schulranzen erworben. mein erster schulranzen in orangenem leder, immerhin bereits mit zwei roten reflektoren an den schnallen, kommt mir gegen die neuen modelle wie die reinste askese vor. gott, sind die hässlich! psychedelische wimmelbilder in den grauenhaftesten farbkombinationen. als ich vor fünf jahren rief "und rosa kommt mir nicht ins haus!" (haha, gelächter, wie naiv! auf diesen spruch erhielt ich postwendend ein päckchen meiner alten freundin c mit einem quietschrosa strampelanzug), konnte ich nicht ahnen, dass ich mich einmal über die wahl eines rosafarbenen ranzens freuen würde. der war im vergleich einer der moderatesten - die tochter trug ihn dann auch sehr stolz.

juchhu,

ich habe die sonne gesehen! die vögel zwitscherten heute wie verrückt und die trauerweiden zeigen schon zartes grün - die sind immer die ersten, die dem frühling trauen. da werde ich irre vor vorfreude. und die verdrängung gelingt noch ganz mühelos: nein, natürlich werde ich keine fünf monate heuschnupfen haben, nein nein ...

Montag, 30. März 2009

verlängertes ...

wochenende: gleitzeitabbau, resturlaub, hunsrück. häuschen am see, kamin, hallenbad, hallenspielplatz. die tochter kam voll auf ihre kosten, schwamm wie ein fisch und kletterte sich müde. der mann bedauerte, dass sein ferngesteuerter hubschrauber einen kleinen beinbruch erlitt und ich habe fast ein ganzes buch geschafft - das war entspannend! und ich habe mich nicht lumpen lassen und ein wahrhaft haarsträubendes souvenir für frau brösel erstanden ...







Donnerstag, 26. März 2009

liebe frau brösel!

ich habe mir wirklich mühe gegeben, die entzückenden indonesischen mitbringsel (gilt das eigentlich? die sind aus china!) in bewegung zu filmen. ich gab auf. dieser wildgewordene tassenhase dreht sich und rast ausschließlich in die richtung, in die man gerade nicht filmt. aber auf einem foto machen sie sich auch ganz gut, oder? als hintergrund wie immer eins von mikes umgedrehten, uralten metal t-shirts. schon lustig, mit welchen materiellen andenken an menschen man sich unter umständen umgibt ...



Dienstag, 24. März 2009

U9

frage bei der heutigen vorsorgeuntersuchung: "was sieht man denn nachts am himmel?" antwort der tochter: "die venus."

wir kommen langsam um das HB-thema nicht mehr herum. wie im kindergarten auch, kam heute sehr schnell wieder das thema auf den test. vor einem jahr entschieden wir, dass uns ein test nicht wichtig ist - haupsache es gibt möglichkeiten, die tochter zu fordern und eine zufriedene kindergartenbesucherin und schülerin aus ihr zu machen. zu der zeit merkten wir aber schon, dass bereits viel früher entscheidungen von uns gefragt sind, als wir anfangs annahmen. rapzap musste entschieden werden, ob sie früher eingeschult werden soll, da dann die internen kindergartenstufen gestrafft durchlaufen werden sollten. jetzt haben wir eine gerade fünfjährige, die mindestens auf dem intellektuellen stand einer zweitklässlerin ist, die sich in der schule aber vermutlich einen dreck um anweisungen und zeitvorgaben scheren wird.

die kinderärztin empfahl dann heute doch einen test, um ein mittel in die hand zu bekommen, uns bei etwaigen problemen in der schule unterstützen zu können. man müsse ja nicht warten, bis der karren in den dreck gefahren sei und damit wertvolle zeit verschenken. ein sehr entgegenkommender und beruhigender ansatz, wie ich finde. schade nur, dass sowas in deutschland wirklich immer nur mit irgendwelchen offiziellen dokumenten funktioniert. dabei würde es manchmal reichen, einfach nur genau hinzuschauen.

aber was soll's: wenn ich die glänzenden augen der tochter bei der untersuchung sehe, die ganz hibbelig fragt, ob sie jetzt endlich noch ein paar aufgaben lösen dürfe, sollten wir ihr den gefallen doch einfach tun ...

Sonntag, 22. März 2009

gewollt

gestern war ich es, die nach dreieinhalb wochen dem alkoholischen fasten für eine halbe stunde die treue gebrochen hat: die freundin frotzelte vorher beim dicken eisbecher noch, ich sähe aus, als würde ich den eierlikör inhalieren. pah! als wäre eierlikör alkohol! nach einem viel zu lange vor uns hergeschobenen besuch und einem sonnigen nachmittag in bruchsal musste der schöne tag jedoch mit einem halben gläschen sekt begossen werden. ja ich will, dachte ich! und der witz war, es war gar kein geschmacklicher lustgewinn - und das lag nicht am sekt. irgendwie musste dieser alkoholische geschmack nicht sein. damit ist das ziel schon auf halber etappe erreicht: bei mir funktioniert die abstinenz ganz gut, um das level runterzuschrauben. ich muss allerdings gestehen, dass ich weiterhin einen ziemlichen appetit bekomme, wenn ich im fernsehen eine spritzige bierreklame oder jemanden sehe, der zum essen ein kühles, beschlagenes glas weißwein trinkt ...

Montag, 16. März 2009

auf dem anrufbeantworter

"... ob ihr zum chantal seiner kommunion kommt."

huaa!

Mittwoch, 11. März 2009

"ruhig und unauffällig"

vor eineinhalb jahren wurde ungefähr 200 m von uns entfernt auf einer obstwiese der neunzehnjährige yvan schneider erschlagen, später zerhackt und in eimer betoniert im neckar versenkt. wir sahen zur tatzeit vermutlich gerade sandmännchen. die tochter hat noch gewunken, als einen tag später der hubschrauber eigenartig nah über uns kreiste. ich habe mich später gefragt, wie ein mensch es schaffen kann zu hacken.

winnenden ist das nachbarstädtchen, in dem wir immer eislaufen gehen - wohlgenährte schwäbische provinz. diese räumliche nähe zu einer katastrophe versetzt den ganzen umkreis in eine art fassungslose starre ... ich bin sicher, dass es immer wieder lebensläufe geben wird, die solche tragödien möglich und den schutz davor unmöglich machen. rätsel mensch. hier gibt es heute nichts zu lachen.

Montag, 9. März 2009

erhaltenes

wie schön! gelesenes gegen gehörtes getauscht. ich kruschtel hier schon seit stunden gut gelaunt vor mich hin und lasse mich angenehmst beschallen ... vielen dank dafür!

Samstag, 7. März 2009

fleischiges

zum thema fleischgenuss hat frau creezy meiner meinung nach doch genau die richtigen worte gefunden ...

Freitag, 6. März 2009

flötentöne

als ich meine mutter letztens fragte, warum ich eigentlich nie ein instrument spielen gelernt habe, meinte sie, ich hätte das nie gewollt. hm - wahrscheinlich war mir das zu der zeit zu angepasst und ich hatte nicht das entsprechende umfeld. meine freunde haben alle keine musik gemacht. als ich mit fünfzehn auf einer wanderung einmal auf einen vierzehnjährigen gestoßen bin, der wie ein gott gitarre spielte, habe ich mich sofort kurzzeitig verliebt, so beeindruckt war ich.

aber wir waren gute musikhörer: zu hause bin ich mit klassik und jazz aufgewachsen, bin dann eine große hardrock-freundin geworden, habe aber auch punk, blues, funk, ska und eine menge kurioses an meine ohren gelassen - alles zu seiner zeit.

als diese kleinkinderveranstaltungen mit der tochter anfingen, bei denen dauernd gesungen wird, habe ich mich das erste mal in meinem leben geärgert, dass ich keine noten lesen kann. so. und dafür lerne ich jetzt blockflöte. und da braucht niemand zu lachen! NIEMAND! und ich freue mich wie eine schneekönigin, dass die noten durchs hirn den weg zu den fingern finden. nur dass die tochter das alles mal eben im vorbeigehen verinnerlicht und mit links unsere übungsliedchen davonflötet, das kratzt ein bisschen an meinem ego ...

schneeglöckchen warten auf frühling

Montag, 2. März 2009

stuhlbau zu babel

ich weiß ja nicht, ob es richtig zu erkennen ist. der untere stuhl steht nach vorne gekippt auf zwei beinen. der obere stuhl steht gekippt mit eineinhalb beinen auf dem unteren stuhl. er ist mit einem band an seiner lehne festgeknotet und mit dem anderen ende des bandes am bett befestigt. bombenfeste sicherung. als ich ins zimmer kam, saß die tochter seelenruhig auf diesem turm und las.

sonnen schneeglöckchen

... aus dem garten von oma marga, die die tochter vor einiger zeit auf der straße kennenlernte.


na gut, eins hätt' ich noch ...