Samstag, 18. Oktober 2008

anekdoten

als wir kürzlich die räder rausholten, meinte die tochter: "wenn ich groß bin, möchte ich auch mal so ein schönes fahrrad, wie mama es hat. oder ich nehme ihres, wenn sie gestorben ist". das nenn ich pragmatisch!

im urlaub erklomm die tochter einen kleinen hügel, stellte sich gerade hin und fing an, die nationalhymne zu summen. olympische nachwehen.

im juli wartete ich auf dem spielplatz auf die tochter, die nur eine kleine runde mit dem roller drehen wollte. ich entdeckte sie dann nackig im planschbecken im garten einer befreundeten familie. als ich es mir endlich dort gemütlich gemacht hatte und die tochter wieder davonschoss, erhielten wir kurze zeit später einen anruf von der nächsten befreundeten mutter, die tochter sei bei ihr und hätte beim eintreten nur gesagt: "hallo, ich hab dann mal bei müller geklingelt".

das thema begabung macht unseren familiären alltag oft etwas außergewöhnlich. beim ersten und einzigen kind erlebt man die rasante intellektuelle entwicklung mangels vergleich erst als normalität. im vergleich ist dann allerdings vieles komplett anders. durch die souveränität und extrovertierte diskussionswut einer gefühlten siebenjährigen überfordern wir in manchen situationen uns und die tochter, die emotional natürlich noch auf dem stand einer viereinhalbjährigen ist. schnell stellen sich viele fragen: wo gehört sie eigentlich hin? kann sie da als pimpf akzeptiert werden, wo sich die größeren tummeln? irgendwie immer zwischen den stühlen ... in der schule wird das ab nächstem jahr nicht anders sein. was macht ein kind mit fünfeinhalb, das mit zwei jahren bereits das alphabet und seit einem jahr geschichten lesen kann, während sich die siebenjährigen noch mit den einzelnen buchstaben abmühen? das, gepaart mit so starker entdeckungswut, dass autoritäten trotz aller konsequenzen oft völlig ignoriert werden, macht die schulische laufbahn vermutlich nicht gerade leichter. wir werden sehen.

2 Kommentare:

miner hat gesagt…

Wir haben uns als Eltern in solchen Momenten des Nachdenkens dann immer gesagt: "Jetzt stell' Dir mal vor, es wäre anders herum. Das wär' schlimmer."

Einschulung mit 5 3/4 war bei unserer Tochter (15) rückwirkend betrachtet die richtige Entscheidung, Zweifel gab es unterwegs immer mal. Bei unserem Sohn (20) hatten wir diese Antennen damals leider noch nicht.

Beide sind später hier (http://www.sankt-afra.de/) gelandet. Empfehlung, auch für Nichtsachsen...

DSCHAIN hat gesagt…

danke lieber muldensound, diese gedanken gehen uns auch oft durch den kopf. aber ich höre auch gerne ab und an ein bisschen zuspruch, da man doch auch immer eine gehörige portion unsicher ist. man kann sich nur mit wenigen zu dem thema austauschen. schaue gerne mal in die seite rein ...