Montag, 14. März 2011

überfall

mittwoch vor den faschingsferien hatten wir das erste mal nach einem halben jahr einen gesprächstermin mit der grundschullehrerin. empfangen wurden wir von einer kleinen delegation, die aus rektorin, lehrerin und schulamtsleiterin des kreises bestand. die einschätzungen aller anwesenden bezüglich tochters schulsituation deckten sich nahezu komplett: selbst wenn es ab und an etwas besser lief, gut, geschweige denn optimal war es nie. ich halte uns in schulfragen für sehr kooperativ und gesprächsbereit, noch dazu habe ich mir in der vergangenheit wirklich den po aufgerissen, um an fachliche informationen, tipps und beratungsmöglichkeiten zu gelangen und diese an die schule weiterzugeben. umso mehr blieb mir die spucke weg, dass uns niemand auf die richtung dieses gesprächs vorbereitet hat. um genau zu sein: ich bin immer noch stinksauer - das werde ich im nachgang auch noch einmal los werden müssen.

aber wie auch immer: außer wenigen pseudoalternativen, bot man uns die möglichkeit an, die tochter in einer grundschule der nachbargemeinde unterzubringen, die nach anderen konzepten arbeitet und arbeiten kann, als die hiesige dorfschule mit 28 kindern in einer klasse.

dann ging alles hopplahopp. da der halbjahreswechsel anstand und zur gleichen zeit noch drei weitere kinder neu in die klasse kamen (was es einfacher machte), mussten wir am gleichen tag noch die tochter vorbereiten und zwei tage später bereits abschied feiern. die tochter verhielt sich zwar erstaunlich offen, war aber - wie ich auch - von dieser plötzlichkeit total überfordert. und abschiede tun weh, selbst der von einer klasse, mit der man nie richtig warm geworden ist. es flossen viele tränen und unser kind tat mir sehr sehr leid. ich wünsche nur, dass jetzt endlich ruhe einkehrt.

dafür allerdings stehen die chancen das erste mal recht gut: die tochter kam also vergangenen montag in ihre neue klasse, in der klassenübergreifend die 3. und 4. gemeinsam unterrichtet wird. 17 kinder mit der möglichkeit, sich auf zwei klassenräume aufzuteilen - was für ein luxus! mit einer lehrerin, die es seit jahren gewohnt ist zu differenzieren und den kindern aufgaben nach ihrem entwicklungsstand zu geben. die uns schon in den ferien unterlagen für den unterricht hat zukommen lassen und nach zwei wochen bereits das erste gespräch mit uns führen möchte. mit einem direktor, der als erstes sagte, dass er schon oft kinder mit tochters problematik auf der schule hatte und der mut machte! mit so unterschiedlichen kindern in der klasse, dass die tochter sich nicht mehr als alien empfinden muss.

wir spekulieren jetzt darauf, dass sie dort die 3. klasse wiederholen kann, um mehr zeit zur inneren reifung zu bekommen, aber gleichzeitig angemessene aufgaben bekommt. bis jetzt fühlt sie sich sehr wohl und kommt täglich gut gelaunt aus der schule ...

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