ich habe fast ein jahr ländlesehnsucht hinter mir und mich beschlich langsam das gefühl, dass das nichts mehr gibt, mit dem alltagsglück. das ländle war meins. täglich gefühlte freude, wohlgefühl. während des letzten jahres poppten immer wieder unsere lieblingsplätze und -wege in mein hirn. ich habe vermisst, was das zeug hält - am schlimmsten unseren apfelgarten. als ich einmal mit einer ländledame telefonierte, um mich um nachpächter zu kümmern, fing die tochter an zu weinen. auch sie war und ist in dieser hinsicht äußerst melancholisch.
dabei war von anfang an alles gut, besser hätte es uns nicht treffen können und es gab wirklich überhaupt nichts zu meckern. wohlfühlhäuschen, im minigärtchen einen apfelbaum gepflanzt ;-) nette nachbarn, viel schwabenbesuch, wieder schnell aufgefrischte alte freund- und bekanntschaften, tolle schule mit toller klasse und einer noch tolleren lehrerin und zu guter letzt noch ein anspruchsvoller job für mich direkt in einer parallelstraße. da heißt es mal jammern auf hohem niveau.
aber das herz wollte nicht ankommen. und dann hat es der frühling gerichtet ...
als alles anfing zu blühen habe ich erst einen offenen blick bekommen. trotz des verflucht großen ballungsraumes ist es so grün hier! trotz der städtischen umgebung tummeln sich so viele tiere hier! ich fange an, monheim richtig gerne zu haben. keine überidylle. hochhäuser, kleines altstädtchen, rheinischer karneval (huä!), eine unkonventionelle kommunalpolitik, herrliche rheinauen und der mächtige rhein direkt vor der türe. hier macht fahrradfahren wieder spaß. hier gehe ich viel öfter aus. ballungsraum heißt auch, geballte kultur an jeder ecke. hier sind selbst nach 15 jahren noch mehr alte freunde zum ausgehen zu bewegen, als im ländle - was wahrscheinlich aber an der lebensphase lag. ländle verbinde ich mit tochterzeit und elternschaft, was dieser phase sowieso ein ganz einzigartiges lebensgefühl gegeben hat.
als ich heute online im gemeindeblättchen des ländleortes blätterte, freute ich mich über die angekündigten jährlichen feste, die ich so mochte. weingegend, wunderschön! gleichzeitig schlich sich die gleichmütigkeit ein. ich muss los, an den rhein oder irgendwohin ...
Sonntag, 8. Juni 2014
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1 Kommentar:
Schön!!!
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