Mittwoch, 3. November 2010

hunde und töchter

als wir letztens eine runde skaten waren, fuhr die tochter an einem werbeschild für hunde-psychotherapie vorbei und fragte mich, was denn psychotherapie sei. ich erklärte und sie entgegnete: "oh, das ist aber praktisch, vielleicht könnten wir sowas auch mal machen - wegen meiner schulprobleme". mir zog es fast die skates unter den beinen weg, da ich genau zu dem zeitpunkt eine entsprechende beratung gesucht und gefunden hatte.

wir hatten in der letzten zeit nicht viel spaß miteinander, die tochter und ich. bzw. die tochter und ihr gesamtes soziales umfeld. ohne äußere hilfe wäre es nicht weiter gegangen. in der dritten klasse geistig fast schon wieder unterfordert, mündeten all die anderen überforderungen nach den ferien im völligen fiasko: totalblockade und krasseste aggression. ich bin wund gerieben und die tochter opfer ihrer selbst und ihrer schulischen umstände. sie hat als sechsjährige nun die vierte lehrerin innerhalb eines jahres, bei der all das sich einspielen wieder von vorne los geht. ich werde laut halleluja singen, wenn die therapeutin das erste mal die beratungsfunktion an der schule wahrnimmt - bei den konflikten kommt man mit einem pädagogischen standard nicht mehr weiter ...

übrigens: nachdem die tochter und ich nun langsam das schlachtfeld verlassen und die friedensfahne leicht im wind schwingt (die blockaden lösen sich und die aggressionen legen sich), werde ich täglich mit zärtlichkeiten, schmeicheleien und küsschen überhäuft. es ist, als würde die andere waagschale wieder gefüllt. dem gebe ich mich gerade mal dankbar hin ...

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