Samstag, 29. November 2008
sentiment
gestern abend haben die herren BAP aufgespielt: solide hausmannskost mit grottenschlechter akustik - mich wundert, dass die schwaben überhaupt was verstanden haben. mich hat nach vun drinne noh drusse nichts mehr wirklich vom hocker gerissen, trotzdem musste ich nach ungefähr 26 jahren nochmal hin. lokalkolorit eben. un em ähnz: dat kölsch is ene dolle sprooch om zo singe.
Freitag, 28. November 2008
Donnerstag, 27. November 2008
Mittwoch, 26. November 2008
mieser morgen
heute morgen fuhr ich genau in die vollsperrung der B 29 hinein: eine sekunde unaufmerksamkeit, ein schlingernder wagen, ein daraufhin schlingernder LKW, der ein anderes auto zusammenschiebt - fahrerin tot. so schnell kann sense sein. auf dem rückweg mittags war bereits die leitplanke repariert. bei dem anblick des erneuerten stücks wird mir sicher noch einige male schlecht werden.
Dienstag, 25. November 2008
blümchen
das gehört zwar nicht mehr zur jahreszeit, ist aber auch ein paar wochen später noch schön anzugucken ...
baba jaga und der junge frost
in meinem nächsten leben werde ich märchenerzählerin oder puppenspielerin ... die tochter und ich haben heute in unserer winzigen ortsbücherei die vorstellung einer ganz wunderbaren märchenerzählerin besucht. draußen wars kalt, drinnen warm, und wir hörten wintermärchen aus russland, skandinavien und deutschland, in die man so richtig eintauchen konnte. wohlfühlnachmittag mit einem kohlgericht rheinischer art im bauch - mhh!
Samstag, 22. November 2008
freundinnen, die 2.
was macht die freunde zu freunden? bei allen wichtigen tugenden, ähnlichen werten und gemeinsam erlebter zeit auf jeden fall auch eine gehörige portion des gleichen humors und eine ähnliche chemie. ohne die tut sich nichts. die p gehört zu den ein bis zwei im leben - zu den ganz nahen. und wie bei der liebe auch, schleichen die sich oft hintenrum ins herz. p habe ich in der abiklasse kennen gelernt: ich in enger genähten jeans und parka und sie im weißen marilyn-kleid mit großen roten tupfen und blonden locken. als sie irgendwann mehr aus spaß in die runde fragte, ob nicht irgendjemand lust hätte mit nach paris zu fahren, und ich mich meldete (spontaneität klappte schon immer), saßen wir wenige tage später gemeinsam im zug, ohne uns wirklich zu kennen. ich habe erst viel später erfahren, dass ihr dabei gar nicht wohl war, weil sie nicht einschätzen konnte, auf wen sie sich da eingelassen hat. ich erinnere mich an solche bedenken nicht - vielleicht vertraute ich bereits auf die chemie.
ich mag es, wenn jemand nicht zimperlich ist. paris bei wasser, baguette und billigem stinkenden käse oder griechenland wochenlang bei tsatsiki und retsina und ohne isomatte auf blankem boden schlafend war nie ein problem. viel später in thailand kehrte sie freundlich die kakerlaken aus der hütte, obwohl sie vor abfahrt größte ungezieferbedenken hegte. ich kenne kaum jemanden, der sich selbst im alltag so wenig vormacht wie p. bei uns ging lachen, reden und schweigen zur richtigen zeit schon immer. so zusammengewachsen, können wir es uns leisten, sehr unweiblich zu sein: wir telefonieren so gut wie nie und sehen uns meist nur einmal im jahr. dann dauert es keine zwei sekunden und die alte vertrautheit ist wieder da.
Montag, 17. November 2008
Donnerstag, 13. November 2008
mh!
mein jährliches wochenende mit meiner freundin p steht vor der tür, entmannt und enttochtert, diesmal in karlsruhe. ich freu mich sehr!
Sonntag, 9. November 2008
vermasseltes
lambchop für die süße und portishead für die aggressivere seite der melancholie ... die fast schmerzhaft schwer verdauliche dritte platte von portishead war heute genau das richtige, um den vorwiegend von der tochter vermasselten sonntag runterzuwügen. außer dem kürbiskuchen war heute nicht viel gelungen.
Freitag, 7. November 2008
alkoholisches
zeitgleich mit der dunkleren jahreszeit verkrieche ich mich etwas. bin gerade ganz froh, wenn ich meine ruhe hab. habe einiges aus meinem alltag gestrichen, was mich zunehmend gestresst hat.
und etwas sehr eigenartiges passiert: der alkohol wird mir ein bisschen widerlich. soetwas konnte ich mir nicht vorstellen, seit ich dreizehn bin. alkohol hat mir immer geschmeckt und ich kann mich noch genau an meinen ersten altbier-rausch als teenie erinnern, der nur genau so stark war, dass ich ihn ziemlich klasse fand. diesen nächtlichen appelkorn-exzess mit dreizehn in dem unterstellhäuschen im wald, wo am nächsten morgen a's büstenhalter in der kotze lag (wohlgemerkt nicht meine), führ ich mal nicht näher aus. jedenfalls folgten jahrzehnte regelmäßigen angenehmen konsums und geschmacklich bin ich auch recht flexibel, hauptsache herb. süß geht gar nicht. ein frisch gezapftes alt aus der düsseldorfer altstadt schmeckt mir genauso gut wie ein herbes pils, ein trockener rotwein oder (sehr zum ärger des mannes) ein alter single malt whisky. als der mann vor einigen jahren meinte, ob wir denn nicht mal eine alkoholfreie woche einlegen sollten, und ich ihn fragte, ob er noch ganz bei trost sei, fingen wir an, die sache mit der gewohnheit näher zu überdenken. soetwas schadet nicht.
seit sich vor zwei jahren mein freund mike totgesoffen hat, hat sich vieles verändert. ich habe da so eine art frühwarnsystem entwickelt, erkenne einen alkoholiker beim zweimaligen hinsehen, und bin mittlerweile unangenehm offensiv, was das ansprechen dieses tabus angeht. mike hat ausschließlich bier getrunken und ich glaube mit ausnahme seines freundes m glaubten alle, dass man sich mit bier nicht umbringen kann. jeder hat's irgendwie toleriert - alle haben ja getrunken, nur nicht in diesem ausmaß - und die meisten haben nach und nach einfach den kontakt zu ihm reduziert. mir kam da mein umzug gelegen: zwei treffen im jahr und viele telefonate gingen lange gut, und später halfen die brutal ehrlichen gespräche nicht mehr. ehrlich hingesehen fing mike an, uns schon lange vor seinem tod verloren zu gehen: seine wunderbaren eigenschaften wie intellekt, humor, sensibilität und offenheit verwandelten sich in egozentrik, realitätsverlust und nicht enden wollende gesprächswiederholungen. das war ein entsetzlich deprimierender prozess, der vielleicht überhaupt nur zu einem zeitpunkt aufzuhalten gewesen wäre, an dem noch niemand die ernsthaftigkeit des themas begriffen hat. mike hat über zwanzig jahre bestritten, dass er ein problem mit alkohol hat. unser letztes telefonat drei monate vor seinem tod war so hart und "fallenlassend", dass ich ihn danach besorgt fragte, wie er denn jetzt drauf sei. er meinte, ich müsse keine angst haben, er würde sich schon nicht umbringen - worauf ich galgenhumorig antwortete, dann sei es ja gut, ich würde aber sonst selbstverständlich mit roten rosen an seinem grab stehen. das wolle er aber auch hoffen ...
"i will grow up later, just let me live now" - einen warmen gedanken an den selbsternannten peter pan!
ich sehe in meinem umfeld eine menge mehr oder weniger gut funktionierende alkoholiker und fühle mich zunehmend unwohl. dass ich seit einiger zeit viel weniger lust auf ein paar gläser habe, ist die einzig positive begleiterscheinung dabei.
und etwas sehr eigenartiges passiert: der alkohol wird mir ein bisschen widerlich. soetwas konnte ich mir nicht vorstellen, seit ich dreizehn bin. alkohol hat mir immer geschmeckt und ich kann mich noch genau an meinen ersten altbier-rausch als teenie erinnern, der nur genau so stark war, dass ich ihn ziemlich klasse fand. diesen nächtlichen appelkorn-exzess mit dreizehn in dem unterstellhäuschen im wald, wo am nächsten morgen a's büstenhalter in der kotze lag (wohlgemerkt nicht meine), führ ich mal nicht näher aus. jedenfalls folgten jahrzehnte regelmäßigen angenehmen konsums und geschmacklich bin ich auch recht flexibel, hauptsache herb. süß geht gar nicht. ein frisch gezapftes alt aus der düsseldorfer altstadt schmeckt mir genauso gut wie ein herbes pils, ein trockener rotwein oder (sehr zum ärger des mannes) ein alter single malt whisky. als der mann vor einigen jahren meinte, ob wir denn nicht mal eine alkoholfreie woche einlegen sollten, und ich ihn fragte, ob er noch ganz bei trost sei, fingen wir an, die sache mit der gewohnheit näher zu überdenken. soetwas schadet nicht.
seit sich vor zwei jahren mein freund mike totgesoffen hat, hat sich vieles verändert. ich habe da so eine art frühwarnsystem entwickelt, erkenne einen alkoholiker beim zweimaligen hinsehen, und bin mittlerweile unangenehm offensiv, was das ansprechen dieses tabus angeht. mike hat ausschließlich bier getrunken und ich glaube mit ausnahme seines freundes m glaubten alle, dass man sich mit bier nicht umbringen kann. jeder hat's irgendwie toleriert - alle haben ja getrunken, nur nicht in diesem ausmaß - und die meisten haben nach und nach einfach den kontakt zu ihm reduziert. mir kam da mein umzug gelegen: zwei treffen im jahr und viele telefonate gingen lange gut, und später halfen die brutal ehrlichen gespräche nicht mehr. ehrlich hingesehen fing mike an, uns schon lange vor seinem tod verloren zu gehen: seine wunderbaren eigenschaften wie intellekt, humor, sensibilität und offenheit verwandelten sich in egozentrik, realitätsverlust und nicht enden wollende gesprächswiederholungen. das war ein entsetzlich deprimierender prozess, der vielleicht überhaupt nur zu einem zeitpunkt aufzuhalten gewesen wäre, an dem noch niemand die ernsthaftigkeit des themas begriffen hat. mike hat über zwanzig jahre bestritten, dass er ein problem mit alkohol hat. unser letztes telefonat drei monate vor seinem tod war so hart und "fallenlassend", dass ich ihn danach besorgt fragte, wie er denn jetzt drauf sei. er meinte, ich müsse keine angst haben, er würde sich schon nicht umbringen - worauf ich galgenhumorig antwortete, dann sei es ja gut, ich würde aber sonst selbstverständlich mit roten rosen an seinem grab stehen. das wolle er aber auch hoffen ...
"i will grow up later, just let me live now" - einen warmen gedanken an den selbsternannten peter pan!
ich sehe in meinem umfeld eine menge mehr oder weniger gut funktionierende alkoholiker und fühle mich zunehmend unwohl. dass ich seit einiger zeit viel weniger lust auf ein paar gläser habe, ist die einzig positive begleiterscheinung dabei.
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