Samstag, 19. September 2009

schulkind

es wurde zeit: endlich ist diese umbruchsituation vorbei, die tochter ist eingeschult. der trubel bei der einschulungsfeier zwischen den ganzen kindern, eltern, großeltern und sonstigen verwandten war unglaublich. da waren am ende nicht nur die kinder durch den wind! die tochter ließ sich nicht viel anmerken, allerdings rollt sie seit einiger zeit hektisch mit den augen und heute kam noch ein anderer kleiner tic dazu - ich nehme an, dass sie das ganze neue, das sie noch nicht einordnen kann, innerlich ziemlich aus dem ruder wirft ... als ich am nächsten tag vor schulbeginn noch half, einige materialien in den klassenraum zu tragen, war ich auf rührung gar nicht mehr eingestellt. dann kam ich raus und sah diese kleinen erstklässler mit den großen ranzen hand in hand in zweierreihen stehen - ich wusste gar nicht, dass heute noch auf so eine anfangsordnung wert gelegt wird. da musste ich kurz schlucken.



schlucken musste ich auch beim gottesdienst, als der biedere vater einer tochter mit rotgeweinten augen hinter uns saß, dessen frau vor wenigen wochen eine hirnblutung hatte und niemand weiß, wie es mit ihr weitergehen wird. eine stunde später lerne ich die thailändische mutter einer mitschülerin kennen, die sich auf der feier sehr um ihren deutschen mann bemühte, der vor vier jahren einen schlaganfall hatte und mit ende dreißig halbseitig gelähmt ist. ich habe noch nie zugang zu gott oder einer höheren führung gehabt, aber in solchen momenten möchte ich am liebsten ein stoßgebet loslassen ...

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