zur zeit gibt es in meinem leben drei baustellen, die mir entsprechend nahe gehen. ich bin durch den wind. montag geht für die tochter der versuch mit der zweiten klasse los und wir sind beide sehr aufgeregt. sie, weil sie nicht richtig weiß, was auf sie zukommt und ob sie das schaffen wird und ich, weil ich sehe, dass so viel davon abhängen wird. wir müssen viel nachholen - was auch laut lehrerin für sie definitiv zu schaffen ist - und sie wird das erste mal eine konkurrenzsituation spüren und neues lernen. bestenfalls führt das zu einer motivationssteigerung. ich hoffe sehr darauf und bin trotzdem auch besorgt, ob alles so laufen wird, wie es sollte.
die andere sache, die mich durcheinanderbringt, ist der arbeitsplatzverlust und die damit verbundenen situationen. ich habe mich längst arbeitslos gemeldet und bin auf angenehme beamten getroffen. bei meinem jetzigen arbeitgeber fragte ich bereits nach einem zwischenzeugnis, auf das ich mich fast freute. ich habe meine sache gut gemacht. als ich es dann auspackte, verschlug es mir die sprache: man wollte eine gute mitarbeiterin, die man eigentlich lieber gehalten hätte, mit einem mittelmäßigen zeugnis nach hause schicken. tolle vorgehensweise, wie sich dann herausstellte. der kleine chef musste ein multiple choice formular für die personalabteilung ausfüllen, in dem ein sehr gut ausschließlich für absolute fehlerfreiheit und überqualifikation vergeben werden konnte. eine super grundlage! was die personalabteilung dann daraus gemacht hat, ist ein zeugnis, das in keiner weise aus der bewerbungsmappe heraussticht. so etwas habe ich noch nicht erlebt und ich bin nachhaltig schockiert. mittlerweile sind wir bei der zweiten änderung und die personalleiterin wird sich wünschen, dass ich nie mehr wiederkomme ...
gestern hatte ich dann eines der raren vorstellungsgespräche im amt der nachbargemeinde und habe meine doch ab und an vorhandene souveränität am empfangsschalter abgegeben. normalerweise habe ich keine große angst vor solchen gesprächen und komme ganz authentisch rüber. gestern war ich extrem aufgeregt, errötete fein und faselte dummes zeug. was die anderen denken, ist dabei fast zweitrangig, am schlimmsten ist das gefühl der scham vor sich selbst. dieses gefühl hat mich den ganzen tag begleitet und gehört mit zu den fiesesten in der großen palette an emotionen. dumm gelaufen. schaltzentralenaussetzer. eben durch den wind.
Freitag, 26. Februar 2010
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